Die Gründe für eine Stomaanlage sind recht vielfältig. Die häufigste Ursache sind Tumorerkrankungen wie Kolonkarzinom, Uteruskarzinom und andere Krebserkrankungen im Abdominalbereich. Weitere Indikationen sind schwere Fälle von Morbus Crohn (eine chronisch entzündliche Erkrankung des Gastrointestinaltraktes), Colitis Ulcerosa (eine chronisch entzündliche Darmerkrankung) und Divertikulose (Ausstülpungen der Darmschleimhaut). Ein Stoma kann vorübergehend für verschieden lange Zeiträume oder für den dauerhaften Verbleib angelegt werden.
Für Betroffene bedeutet die Stomanlage, insbesondere wenn sie für einen längeren Zeitraum oder für den dauerhaften Verbleib vorgesehen ist, einen entscheidenden Einschnitt in das eigene Körpergefühl und Selbstbild. Durch gute Aufklärungsarbeit kann die Stomatherapie hier sehr viel zu einem positiven Leben mit einem künstlichen Darmausgang beitragen und die Betroffenen auf die Handhabung vorbereiten. Gut geschulte und sensibel auf das Leben mit einem Stoma vorbereitete Betroffene entwickeln im Umgang mit dem künstlichen Darmausgang oft eine gewisse Routine, die ihnen – je nach Begleiterkrankung – ein weitgehend normales Leben ermöglicht. Selbst schwimmen zu gehen und anderen Sport zu treiben, ist mit einem Stoma grundsätzlich möglich. Viele Betroffene haben vor einer Stomanlage nur eine ungenaue Vorstellung davon, was auf sie zukommt, und sind voller Ängste und Sorgen. Tatsächlich können viele dieser Befürchtungen im Rahmen der Stomatherapie oft schon schnell entkräftet werden.