Fersensporn (Plantarfasziitis): Schmerzen, Diagnose, Therapie

Schmerzen in der Ferse, vor allem beim Auftreten, nach langem Laufen oder Stehen, können auf einen Fersensporn hinweisen – eine oft übersehene, aber weit verbreitete Erkrankung, die Millionen von Menschen weltweit betrifft und deren Lebensqualität erheblich einschränken kann.
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Ein besseres Verständnis der Schmerzursache, der Diagnoseverfahren und der Behandlungsoptionen dieser Erkrankung ist unerlässlich, um effektive Lösungen zu finden und die Mobilität der Betroffenen wiederherzustellen. Als Gesundheitspartner klärt das Sanitätshaus Seeger Sie auf!

Was ist ein Fersensporn – Definition & Begriffe

Fersensporn, medizinisch bekannt als Plantarfasziitis, ist eine häufige Erkrankung, die durch starke Schmerzen im unteren Fersenbereich gekennzeichnet ist. Ein Fersensporn ist ein knöcherner Vorsprung beziehungsweise eine Ausziehung. Die Bildung des knöchernen Sporns ist der Versuch des Körpers, einer Überlastung der Plantarfaszie – der Sehnenplatte an der Fußsohle – durch Stabilisierung entgegenzuwirken.

Der Begriff „Fersensporn“ ist medizinisch gesehen streng genommen nicht korrekt. Er beruht auf der früheren Annahme, der Sporn am vorderen unteren Fersenbein Ende könnte Schmerzen verursachen. Der Sporn selbst verursacht jedoch keine Beschwerden. Vielmehr ist die Reaktion der Plantarfaszie die wahre Ursache für die Schmerzen. Deshalb wird heute zunehmend der moderne diagnostische Begriff „Plantarfasziitis“ verwendet. Übrigens ist jeder zweite Mensch Träger eines Fersensporns – ohne jegliche Beschwerden.
 

Schmerzen am Fersensporn: Symptome der Plantarfasziitis

„Als ob ich mit jedem Schritt in einen Dorn oder Nagel trete!“ So oder ganz ähnlich beschreiben Betroffene die Symptome eines Fersensporns. Dabei macht sich ein Fersensporn anfangs oft nur durch einen morgendlichen Anlaufschmerz bei den ersten Schritten bemerkbar. Danach verschwinden die Beschwerden im Verlauf des Tages zunächst wieder. Im späteren Stadium können sie nach jeder längeren Belastung auftreten oder sogar dauerhaft bestehen bleiben und so die Freude an längeren Spaziergängen oder sportlicher Betätigung nehmen.

Klare Anzeichen und Symptome eines Fersensporns sind also: 

  • Stechende Schmerzen in der Ferse oder im Fußgewölbe, besonders nach längeren Ruhephasen. 
  • Fersenschmerzen beim Auftreten.
  • Fersenschmerzen nach dem Aufstehen.
  • Fersenschmerz bei erhöhter körperlicher Aktivität.
  • Fersen können so stark schmerzen, dass sie das Gehen und andere alltägliche Aktivitäten erheblich einschränken.
     

Fersensporn: Ursachen & Risikofaktoren einer entzündeten Plantarfaszie

Fersensporn, oder Plantarfasziitis, ist typischerweise das Ergebnis einer übermäßigen Belastung der Plantarfaszie, dem dicken Band von Gewebe, das die Ferse mit dem Vorderfuß verbindet. Verschiedene Faktoren können das Risiko erhöhen, eine Plantarfasziitis zu entwickeln:

  • Übergewicht
  • Schwache Muskulatur infolge von Bewegungsmangel
  • Bestimmte körperliche Aktivitäten, wie Joggen, Tanzen
  • Überbeanspruchung der Füße durch viel Gehen oder langes Stehen
  • Fehlstellungen der Füße (bspw. infolge eines Knick- oder Senkfußes)
  • Falsche Lauftechnik und fehlende Aufwärmphasen beim Sport
  • Alter (> 40 Jahre) oder genetische Veranlagung
  • Falsches, zu enges Schuhwerk oder zu flache oder unzureichend dämpfende Sohlen


Diese Faktoren können zu einer gesteigerten Druck- und Zugbelastung der Sehnenansätze am Fersenbein Körper führen. Durch diesen permanenten Reiz kann es zu Umbauprozessen in den Sehnenfasern kommen, die schließlich zu einer Knochenneubildung führen. Das Aussehen dieser Neubildung ähnelt einem Dorn.
 

Untersuchung & Diagnose des Fersensporns

Die körperliche Untersuchung konzentriert sich auf den Fuß und insbesondere auf die Ferse. Die Ärztin oder der Arzt werden nach Schwellungen, Rötungen oder anderen sichtbaren Anzeichen einer Entzündung suchen und den Fuß auf Druckempfindlichkeit prüfen. Eine typische Feststellung ist, dass der Schmerz am stärksten ist, wenn Druck auf die Innenseite der Ferse in der Nähe des Fußgewölbes ausgeübt wird.

Bildgebende Verfahren wie Röntgen, Ultraschall oder Magnetresonanztomographie (MRT) können auch zum Einsatz kommen, um andere mögliche Ursachen für den Fersenschmerz auszuschließen und das Vorhandensein eines Fersensporns zu bestätigen.

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Menschen mit einem sichtbaren Fersensporn auf einem Röntgenbild Schmerzen haben und umgekehrt, nicht alle Menschen mit Plantarfasziitis einen sichtbaren Fersensporn haben. Daher ist die Diagnose von Plantarfasziitis in erster Linie auf den klinischen Befund und die Symptome der Patient*innen gestützt.
 

Therapie: Behandlung (ggf. Operation) bei Fersensporn

Die Fersensporn-Behandlung kann eine Vielzahl von Ansätzen umfassen, abhängig von der Schwere der Symptome und dem Ansprechen der Patient*innen auf die Fersensporn-Therapie.

  • Die Stoßwellentherapie bei Fersensporn ist eine nicht-invasive Methode, die Schallwellen nutzt, um die Heilung im schmerzhaften Fußbereich zu fördern. Sie hat sich als effektiv erwiesen, indem sie den Blutfluss in der betroffenen Region erhöht und den Heilungsprozess stimuliert.
     
  • Die Triggerpunkt-Therapie bei Fersenschmerzen zielt auf spezifische Punkte im Muskelgewebe ab, die für die Schmerzen verantwortlich sein können. Durch gezielten Druck können diese „Triggerpunkte" gelöst werden, was zu einer Schmerzlinderung führen kann.
     
  • Selbsthilfe bei Fersenschmerz kann auch eine wirksame Behandlung sein. Fersensporn-Hausmittel können die Anwendung von Eis auf den schmerzhaften Bereich, die Einnahme von entzündungshemmenden Medikamenten und das Tragen von unterstützenden Schuhen oder Einlagen umfassen.
     
  • Fersensporn-Übungen sind ein weiterer wichtiger Teil der Selbstbehandlung. Dehnungsübungen für die Wadenmuskulatur und die Plantarfaszie können helfen, die Spannung in diesen Bereichen zu reduzieren und die Symptome zu lindern.
     
  • Fersensporn-OP: In schweren Fällen, wenn konservative Behandlungen nicht wirksam sind, kann eine Operation in Betracht gezogen werden. Bei einem chirurgischen Eingriff wird der Fersensporn entfernt oder die Plantarfaszie gelöst, um die Spannung zu reduzieren und Schmerzen zu lindern. 
     

Fersensporn: Einlagen, Sohlen, Tapen

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Die Verwendung von speziellen orthopädischen Einlagen, Sohlen und Tapes kann bei der Behandlung von Fersensporn oder Plantarfasziitis eine unterstützende Rolle spielen. Diese Methoden zielen darauf ab, den Druck auf die Plantarfaszie zu verringern, das Fußgewölbe zu unterstützen und die Symptome zu lindern.

  • Fersensporn-Einlagen, Einlegesohlen oder Fersenspornpolster sind auf die speziellen Bedürfnisse der Patient*innen abgestimmt. Sie können helfen, das Gewicht gleichmäßig auf den Fuß zu verteilen, die Stoßbelastung zu minimieren und die richtige Ausrichtung des Fußes zu unterstützen.
     
  • Das Fersensporn-Tapen ist eine weitere Methode, die zur Unterstützung der Plantarfaszie und zur Linderung von Schmerzen eingesetzt werden kann. Medizinisches Tape wird dabei so auf den Fuß aufgebracht, dass es das Fußgewölbe stützt und die Spannung auf der Plantarfaszie verringert. 
     

Krankheitsverlauf & Vorbeugen von Fersensporn

Der Krankheitsverlauf von Fersensporn / Plantarfasziitis kann variieren, abhängig von einer Reihe von Faktoren wie dem allgemeinen Gesundheitszustand des oder der Patient*in, dem Ausmaß der Erkrankung und der Behandlung. Die Symptome können einige Wochen bis Monate andauern, in einigen Fällen können sie jedoch auch länger bestehen bleiben.

Vorbeugung und Prävention sind wesentliche Aspekte, um das Auftreten von Fersensporn zu verhindern. Dies kann die regelmäßige Durchführung von Fuß- und Wadenstreckübungen beinhalten, um die Flexibilität zu erhöhen und die Spannung auf die Plantarfaszie zu reduzieren. Auch das Tragen von gut sitzenden, unterstützenden Schuhen, insbesondere beim Sport oder bei Tätigkeiten, die einen längeren Stand erfordern, ist empfehlenswert. Ein gesundes Gewicht hilft, übermäßigen Druck auf die Füße zu vermeiden.

Frühzeitige Intervention bei den ersten Anzeichen von Fersenschmerzen kann dazu beitragen, den Krankheitsverlauf zu verkürzen und das Risiko von Komplikationen zu minimieren. Bei regelmäßigen Fersenschmerzen ist es ratsam, medizinischen Rat einzuholen, um eine angemessene Diagnose und Behandlung zu gewährleisten.
 

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